LINKE fordert stufenweisen Ausbau der Bahn zwischen Hamm und Hannover

Die Pläne um den Neubau einer ICE-Strecke zwischen Bielefeld und Hannover führen zu heftigen Diskussionen. DIE LINKE hat sich bereits seit langem intensiv mit der Qualität der Bahnverbindung zwischen Hamm, Bielefeld und Hannover befasst. „Unabhängig von dem Ergebnis einer Neubaustrecke zwischen Bielefeld und Hannover muss die Bahninfrastruktur in Schritten verbessert werden“, so Bernd Vollmer, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Bielefelder Stadtrat.

 „Wir brauchen eine deutlich flexiblere Infrastruktur mit mehr Kapazitäten für den Regional- und Güterverkehr.“ Nach Auffassung der LINKEN müssen die Gleise zwischen Bielefeld und Hamm flexibel für jede Zugart nutzbar sein. Dazu gehören zusätzliche Bahnsteige an den Gütergleisen und neue Überholgleise in den Bahnhöfen. Einige dieser Maßnahmen sind bereits geplant und sollten zügig umgesetzt werden. Damit lassen sich im Regionalverkehr kürzere Takte realisieren und mehr Güterverkehrskapazitäten einrichten.

Zwischen Brackwede und Bielefeld muss die Stellwerkstechnik modernisiert werden, um jedes Gleis mit jeder Zugart in jeder Richtung nutzen zu können. „Mit neuer Stellwerkstechnik lassen sich die für Bielefeld wichtigen Haltepunkte in Gadderbaum und am Rande der Altstadt realisieren“, so Bernd Vollmer weiter. „So muss man nicht 20 Jahre auf die Fertigstellung eines ICE-Konzeptes warten.“ Auch für den Abschnitt zwischen Minden und Wunstorf ist ein Ausbau notwendig, unabhängig von der Realisierung einer Neubaustrecke. In Löhne kommen zu den bestehenden vier Gleisen aus Richtung Hamm/Ruhrgebiet zwei weitere berstende Gleise aus Richtung Osnabrück/Niederlande. Dem Verkehr dieser sechs Gleise – die gut ausgelastet sind – stehen ab Minden aber nur noch zwei Gleise zur Verfügung.
Deshalb ist es nach Auffassung der LINKEN notwendig, für ein attraktives Angebot im Regionalverkehr und mehr Kapazität im Güterverkehr hier zügig zwei weitere Gleise zu errichten. Teilweise stehen dafür sogar Flächen zur Verfügung, da vor dem ersten Weltkrieg der Ausbau bereits begonnen wurde. Gerade für ein gutes Angebot im Regionalverkehr ist es für die Zukunft von OWL zentral, die Ost-West-Schienenachse in den nächsten Jahren Stück um Stück zu modernisieren.